Hydraulischer Abgleich

Ein hydraulischer Abgleich ist ein Verfahren, das in Heizungsanlagen durchgeführt wird, um sicherzustellen, dass die Wärmeverteilung im gesamten Gebäude effizient und gleichmäßig erfolgt. Ziel ist es, dass jeder Heizkörper oder Verbraucher (z. B. Fußbodenheizung) genau die Menge an Heizwasser erhält, die benötigt wird, um den Raum optimal zu beheizen – nicht mehr und nicht weniger.

Warum ist der hydraulische Abgleich wichtig?

Ohne hydraulischen Abgleich gibt es oft das Problem, dass einige Heizkörper oder Räume zu viel Wärme bekommen, während andere unterversorgt bleiben. Das führt zu:

  • Unangenehmen Temperaturunterschieden zwischen den Räumen.
  • Höherem Energieverbrauch, da die Heizungsanlage ineffizient arbeitet.
  • Erhöhten Heizkosten.
  • Mehr Verschleiß an der Heizanlage.

Wie funktioniert der hydraulische Abgleich?

  1. Bestimmung des Wärmebedarfs: Zunächst wird berechnet, wie viel Wärme jeder Raum benötigt. Faktoren wie Raumgröße, Dämmung, Fensterfläche und gewünschte Raumtemperatur spielen dabei eine Rolle.
  2. Einstellung der Durchflussmengen: Die Heizkörperventile oder Regelventile werden so eingestellt, dass der Wasserdurchfluss zu jedem Heizkörper optimal reguliert ist. Räume, die weniger Wärme benötigen, bekommen weniger Heizwasser, während größere oder schlecht isolierte Räume entsprechend mehr erhalten.
  3. Anpassung der Pumpenleistung: Die Heizungsumwälzpumpe wird so eingestellt, dass sie die benötigte Wassermenge liefert, ohne übermäßig viel Energie zu verbrauchen.
  4. Überprüfung der Gesamtanlage: Nach der Einstellung wird geprüft, ob alle Räume gleichmäßig beheizt werden und die gewünschte Temperatur erreicht wird.

Vorteile des hydraulischen Abgleichs

  • Energieeinsparung: Bis zu 15 % der Heizenergie können eingespart werden.
  • Komfort: Angenehme und gleichmäßige Temperaturen in allen Räumen.
  • Klimaschutz: Reduzierter Energieverbrauch führt zu weniger CO₂-Emissionen.
  • Weniger Lärm: Hydraulische Probleme, wie Fließgeräusche in den Rohren, werden minimiert.

Der hydraulische Abgleich oft bei der Optimierung bestehender Heizungsanlagen gefördert, z. B. durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).

Er ist auch Voraussetzung, um Fördermittel für einen Heizungstausch oder andere energetische Maßnahmen zu erhalten.